„Kinder verfügen über Möglichkeiten, ihre Entwicklung selbst zu steuern, den aktiven Part im alltäglichen Tun zu übernehmen, soziale Akteure zu sein“1
Wir arbeiten nach dem Situationsansatz nach Jürgen Zimmer und haben uns das oben beschriebene Zitat zu unserem Leitbild gemacht.
Ziel des Situationsansatzes ist es: Kinder unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft darin zu unterstützen, ihre Lebenswelt zu verstehen und selbstbestimmt, kompetent und verantwortungsvoll zu gestalten.
Wir möchten die Kinder, im Sinne des Situationsansatzes zu Autonomie, Solidarität und Kompetenz erziehen.
Autonomie bedeutet, Kinder in ihrem Anspruch auf Selbstbestimmung zu fördern und zu Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und Eigeninitiative zu erziehen. Ein wichtiger Teil ist hierbei die Partizipation. Partizipation bedeutet die Kinder ihrem Alter entsprechend in Entscheidung einzubeziehen.
Solidarität bedeutet, den Gemeinsinn der Kinder zu fördern und sie darin zu bestärken, Schwächere zu schützen, niemanden zu diskriminieren, sowie ihnen einen respektvollen Umgang mit der Umwelt und ihren Ressourcen zu vermitteln.
Kompetenz bedeutet Bildung, Wissen, Befähigung. Kinder brauchen Kompetenzen, um in ihrer komplexen Realität angemessen handeln zu können. Der explizite Bildungsanspruch des Situationsansatzes erfolgt in sozialen Sinnzusammenhängen und ist eng mit der Lebenssituation des einzelnen Kindes verknüpft. Dies bedeutet aber nicht, dass Bildung nur auf den sozialen Bereich bezogen wird. Die Bildungsinhalte müssen einen engen Bezug zur realen Lebenssituation haben.
1 (Zimmer J. , 2. Auflage 2006)
Eingewöhnung ↑
Bei VALUSA arbeiten wir nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell „INFANS“2.
Der Eintritt in eine Kindertageseinrichtung ist häufig die erste große Trennung von Eltern und Kind und bedeutet für beide Seiten eine große Herausforderung.
Dieses Modell basiert auf einer engen Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erziehern, denn eine Eingewöhnung ohne Eltern geht nicht! Auf dieser Basis baut sich das Modell aus fünf Stufen auf, in denen eine behutsame Trennung stattfindet.
2 (Laewen, Andres, & Hédervári, 2009, 5. Auflage)
Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit ↑
Gesunde Ernährung
Ein Thema, das gerade in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Uns ist es wichtig, dass alle Kinder sich gleichermaßen ausgewogen ernähren.
Das Frühstück, wie Brot, Marmelade, Wurst und Käse, wird von der Einrichtung gestellt.
Das einheitliche Frühstück bietet den Kindern eine ausgewogene Mahlzeit und den Eltern Entlastung.
Selbstverständlich gehen wir hierbei auf spezielle Bedürfnisse, wie zum Beispiel Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten etc. ein.
Dadurch geben wir allen Kindern die Möglichkeit zusammen gesunde Ernährung zu erleben.
Das Mittagessen wird bei uns frisch gekocht. Seit Mai 2020 haben wir eine neue Küche und einen Koch in der Kita. Wir werden beliefert mit regionalen Produkten.
Für alle Kinder, die bis in den späten Nachmittag bleiben, wird für einen Nachmittagssnack gesorgt (Obst, Gemüse, Cornflakes etc.).
Getränke (Wasser, Tee, Milch und Kakao) werden von uns bereitgestellt und sollen nicht von zu Hause mitgebracht werden.
Bewegungserziehung
„Kinder sind Kinder und wollen rennen, klettern, springen und toben.“ 3
Für eine gesunde Entwicklung spielt Bewegung eine bedeutende Rolle. Kinder lernen in den ersten Lebensjahren vor allem durch aktives Handeln. Bewegungserfahrungen sind dabei existenziell. Dafür muss man den Kindern Raum bieten und dies nicht nur in dafür gefertigten Räumen. Kinder möchten sich dort bewegen, wo sie sich aufhalten. Deshalb sind unsere Räume bewegungsfreundlich gestaltet und Stühle nur für die Essenszeiten vorgesehen. Kinder brauchen nicht nur einmal in der Woche einen Turntag, sondern müssen ihren Bewegungsdrang täglich in den Räumen der Einrichtung ausleben dürfen. Deshalb verzichten wir auf einen Großteil der üblichen Ausstattung (z.B. Tische), so dass die Kinder auch im Gruppenraum einen Bewegungsraum haben.
Anstelle eines Stuhlkreises veranstalten wir einen Sitzkreis, da so die Kinder mehr Bewegungsfreiheit haben und sich nicht auf das Stillsitzen konzentrieren müssen.
Kinder erschließen sich ihre Welt über Bewegung und erlangen so Selbstsicherheit und finden zu ihrer eigenen Persönlichkeit, deshalb trägt Bewegung zur Persönlichkeitsentwicklung der Kinder bei. Durch springen, laufen, hüpfen, klettern, krabbeln erkunden die Kinder die Räume und lernen ihren Körper und seine Möglichkeiten kennen und einschätzen.
Für Erwachsene ist es klar, dass Bewegung zu einer gesunden Lebensweise dazugehört, Kinder denken nicht an gesunde Lebensweise sondern bewegen sich aus Freude an der Bewegung.
3 (Zimmer R. , 2008)
Sprachförderung mit besonderem Schwerpunkt der alltäglichen Sprachförderung
„Sprache ist der Schlüssel zur Welt“ 4
Sprache muss sich entwickeln und von Anfang an bei allen Kindern gefördert werden.
Kinder lernen Sprache durch Nachahmung, durch Lernen am Erfolg und im Dialog. Wichtig sind hierbei interessierte Bezugspersonen. Wir als Erzieherinnen und Bezugspersonen finden es wichtig das Kind als sprachliches Vorbild zu begleiten. Ständiger sprachlicher Kontakt mit den Kindern ist das beste Lernmittel zum Spracherwerb.
Die Sprachförderung findet überwiegend im alltäglichen Geschehen statt. Hierzu bieten wir den Kindern eine sprachanregende Umgebung. Durch Medien wie Spiele, Bücher, Lieder, Reime und so weiter werden wir die Kinder täglich zum Sprechen anregen.
Durch unsere Sprechfreude und Kommunikationsbereitschaft werden auch die Kinder zu sprechfreudigen, kommunikativen Wesen heranwachsen.
4 (Kern-Bechthold/Eimuth/Fischer, 2006, S. 220)
Spiel und Gestalten, Medien
„Das Spiel ist die elementare eigenaktive Ausdrucksform des Kindes.“5
Kinder unter drei Jahren lernen vor allem durch ihre Körpersinne. Dazu benötigen sie geeignete, altersgerechte Spielmaterialien.
Durch nicht vorgefertigte Materialien, wie Ton, Sand, Lehm etc., entdecken Kinder die Freude am bildnerischen Gestalten und der Erfindung von Formen.
Unsere Aufgabe im Spiel, beim Gestalten und beim Umgang mit Medien ist es, die Kinder in ihrer Unabhängigkeitsbestrebung zu unterstützen, ihnen zuzuhören, ihre Gefühle ernst zu nehmen, sie bei ihren Spielaktivitäten zu ermutigen und ihnen Impulse zu geben, um sie herauszufordern.
Damit Kinder unabhängig alleine oder zu mehreren spielen können stellen wir ihnen eine anregende Umgebung zur Verfügung. Diese Umgebung beinhaltet verschiedene Spielbereiche und Spielmaterialien in denen und durch die die Kinder mit allen Sinnen lernen können.
Die Umgebung und das Material regen die Fantasie der Kinder an. Sie können sich im Spiel und beim Gestalten ihre eigene Welt erschaffen.
Spielen und Gestalten ist auch eine Bereicherung für soziale Beziehungen. Die Kinder können Kontakte knüpfen, Konflikte bewältigen, lernen ihre Gefühle und Wünsche zu äußern und ihre Fähigkeiten und Schwächen zu erkennen.
Kinder werden sich durch ganzheitliche Spielerfahrungen ihrer selbstbewusst.
5 (Vollmer, 2005, S. 100)
Natur und kulturelle Umwelt(en)
Kinder sind neugierig und Wissbegierig. Unsere Aufgabe ist es den Kindern einen Zugang und die Auseinandersetzung mit der Natur und der kulturellen Umwelt zu ermöglichen.
In Alltagssituationen und beim Spaziergang können die Kinder sammeln, betrachten und untersuchen.
Kinder lernen durch eigenes aktives Handeln und nicht durch Belehrung.
Dem Alter entsprechend bieten wir unseren Kindern die Möglichkeit sich eigenständig mit der Pflanzen- und Tierwelt auseinanderzusetzen.
Neben der natürlichen, hat auch die kulturelle Umwelt eine große Bedeutung.
Um die Kinder auf ihre kulturelle Umwelt frühzeitig vorzubereiten, möchten wir gemeinsam mit ihnen den Verkehr, die umliegenden wichtigen Bereiche wie z.B. die Polizei, Feuerwehr, Bauernhöfe, Bibliotheken, Einkaufsmöglichkeiten, Grünanlagen o.ä. erkunden.
Integration ↑
Jedes Kind ist individuell, entwickelt sich in seinem eigenen Tempo und benötigt von uns Eltern und Erzieher/innen Hilfestellung, um zu einem selbstständigen und selbstbewussten Individuum heran zu wachsen.
Manche Kinder benötigen mehr Unterstützung, um am alltäglichen Gruppengeschehen aktiv teilhaben zu können. So gibt es bei VALUSA die Möglichkeit, bei Kindern mit höherem Förderungsbedarf, eine zusätzliche Fachkraft, auch Integrativkraft, zu beantragen. Gemeinsam mit der Integrativkraft ist es möglich Kindern mit Beeinträchtigungen durch gezielte Förderungen dabei zu helfen, Beeinträchtigungen zu verringern, aber auch drohende Behinderungen zu verhindern.
Integration beschreibt das gemeinsame Leben und Lernen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Im Gruppenalltag bieten wir unseren Kindern einen Erfahrungs- und Lebensraum an, in dem jedes Kind, trotz aller Verschiedenheit, als ein geschätztes Gruppenmitglied akzeptiert wird.
Kinder ohne Beeinträchtigung lernen von Anfang an Behinderungen als etwas Selbstverständliches kennen und üben einen ungehemmten Umgang damit. Denn Kinder, die schon im Kindesalter Integration als etwas Selbstverständliches erleben, werden im späteren Leben keine Vorbehalte gegenüber Menschen mit Behinderungen haben.
Jedes Kind wird bei VALUSA entsprechend seiner Möglichkeiten unterstützt und gefördert. So finden Angebote als Einzelförderung, in Kleingruppen in extra Räumen, aber auch im direkten Gruppenalltag, statt.
Nicht zu vergessen gilt es, neben dem Kind, auch den Eltern beratend und unterstützend zur Seite zu stehen. Wichtig ist auch der ständige Austausch untereinander, damit Veränderungen festgehalten werden können und weiterhin die gezielte Förderung sowohl im Kindergarten, als auch zu Hause stattfinden kann.
Tagesablauf ↑
07.00 Uhr – 09.00 Uhr Bringzeit
bis 9.00 Uhr freies Frühstück/ Entdeckerzeit
09.00 Uhr – 11.00 Uhr Entdeckerzeit/ Angebote/ individuelle Förderung
11.00 Uhr – 11.30 Uhr Sitzkreis / Spiele im Freien
11.30 Uhr – 12.00 Uhr Mittagessen
12.00 Uhr – 12.15 Uhr Vorbereitung für die Ruhezeit (Wickeln etc.)
12.15 Uhr – 14.00 Uhr Ruhezeit
14.30 Uhr – 15.00 Uhr Nachmittagssnack
15.00 Uhr – 16.30 Uhr Angebote/ Entdeckerzeit/ ggf. individuelle Förderung
Aktionen/ Projekte ↑
Innerhalb des Kindergartenalltags ergeben sich Schlüsselsituationen aus denen sich dann Projekte ableiten lassen, diese werden von den pädagogischen Fachkräften in den Alltag der Kinder eingebaut.
Hier beschäftigen wir uns intensiv mit einem Thema und erschließen uns dadurch neue Inhalte. Projekte können von einer Woche bis hin zu mehreren Monaten dauern. Die Kinder machen hier viele wichtige Lernerfahrungen, wie z.B. Handlungswissen, die Selbsttätigkeit und Mitbestimmung. Projekte können unteranderem zum Thema Zahlen, Buchstaben, Menschen unserer Stadt, Tiere in unserer Umgebung etc. sein.
Zukünftige Schulkinder ↑
Die Vorbereitung auf die Schule beginnt vom ersten Tag in der Einrichtung, allerdings wird im letzten Jahr ein besonderes Augenmerk auf die Kinder gelegt, die im Sommer zur Schule kommen.
Die angehenden Schulkinder werden durch spezielle Angebote auf die bald kommende Schulzeit vorbereitet.